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Meinem Tier geht es gut es vermehrt sich sogar

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Diese Aussage findet man wirklich bald in jedem Forum.

Um es vorweg zu nehmen das sich ein Tier vermehrt ist keines falls ein Indiz dafür das es ihm gerade in diesem Moment besonders gut geht und erst recht keines dafür das man darauf hin die Umweltbedingungen so halten muss oder sollte.

Tiere vermehren sich häufig wenn die Umweltbedingungen sich verschlechtern oder eben wenn sie wissen das sich diese Bedingungen bald bessern werden.

Grob könnte man es so unterteilen:

1) Es gibt Tiere die für die Partnersuche weite Wege gehen müssen oder eben auf Grund anderen Kriterien länger für die Partnersuche brauchen. Ist der Partner dann gefunden kommt es zur Paarung. Umwelteinflüsse ob sie nun ein gutes Futter vorher hatten oder aber die Luft oder das Wasser gerade optimal für ihre Ansprüche ist spielen keine Rolle. Der Partner ist gefunden und es kommt zur Vermehrung.

2) Sind diejenigen die den Partner nicht suchen müssen b.z.w. wo die Paarung bereits Stattgefunden hat wo aber ein Ort gefunden werden muss an dem die Jungen möglichst gut aufwachsen können. Bei diesen Tieren gibt es also schon einen Auslöser zur Vermehrung. Um nun mal irgend ein Beispiel zu nennen: Eine Fliege findet ein Stück Fleisch, legt dort ihre Eier ab und schafft so die Grundlage das die Nachkommen genug zu fressen haben damit sie groß werden. Ob die Fliege einen geeigneten Platz findet und ob die Fliegenmaden nun ein paar Tage später in einer Frostigen Nacht abgetötet werden ist egal nur eben dieses Stück Fleisch hat die Fliege dazu gebracht sich zu vermehren b.z.w. die Eier zu legen. Ob nun gerade Frühjahr, Sommer oder Herbst ist und die Umweltbedingungen allgemein besser oder schlechter werden interessiert nicht.

3) Nun kommen wir zu den Tieren die an bestimmten Umweltbedingungen merken das bald eine Zeit kommt die für den Nachwuchs optimal sind. Als Beispiel nennen wir heimische Vogelarten die gleich nach dem Winter, mit der Paarung, dem Nestbau und dem Eier legen beginnen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Bedingungen eigentlich noch nicht optimal aber die Eltern wissen das bald eine Zeit kommen wird zu der ihre Nachkommen am besten aufwachsen können.

4) Es gibt aber auch Tiere die merken das die Umweltbedingungen immer schlechter werden und sie nun bald Sterben müssen. Das einzige was sie nun noch tun können um ihre Art zu erhalten ist es Junge zu zeugen sei es in Form von Eiern, oder eben nun weil ihre Jungen weil sie kleiner sind, sich eingraben können oder sonst was machen können um die schlechte Zeit zu überwinden. Wieder ein Beispiel: Killifische. Diese Fische leben Teilweise in Pfützen und diese Pfützen drohen im laufe der Zeit aus zu trockenen. Das austrocknen bedeutet der Wasserstand wir niedriger und die Werte verändern oder verschlechtern sich soweit das dieser Fisch Eier in den Feuchten Schlamm legt die selbst völlige Trockenheit überstehen können. Regnet es dann irgendwann und die Pfütze füllt sich mit Wasser schlüpfen die Jungen, wachsen auf und überdauern bis das Wasser wieder knapper wird.

5) Es gibt sogar Tiere die die Vermehrungsart steuern können hier möchte ich mal Artemia als Beispiel verwenden. Diese Tiere haben im laufe der Zeit eine sehr effektive Möglichkeit gefunden ihre Art zu erhalten. Die Tiere leben im Salzseen die teilweise länger Wasser führen als die Tiere selber alt werden aber eben auch mal austrocknen. Lebende junge würden wenn der See austrocknet sterben, Eier wären aber Energieverschwendung und unnötig wenn der See weiter Wasser führt. Um nun auf diese Umweltbedingungen reagieren zu können und um die Art zu erhalten, können Artemien Lebende Junge zur Welt bringen aber auch Eier legen und sie tun das nicht aufs gerade wohl also ein paar Eier und ein paar lebende Jungen, nein sie machen das an ihrer Umgebung fest. Wenn in so einem See das Wasser weniger wird Steigt der Salzgehalt. Außerdem können die Temperaturen durch die Jahreszeit oder durch den niedrigeren Wasserstand soweit steigen oder sinken das die Artemien das nicht überleben. Sind also die Lebensbedingungen gut bringt die Artemie lebende Junge zur Welt, verschlechtern sich die Bedingungen legt sie Eier die so lange überdauern bis die Umweltbedingungen sich wieder verbessern. Dieses verfahren ist sogar so ausgeklügelt das nicht bei dem kleinsten Regen gleich alle Eier schlüpfen, was zur folge hätte das würde das Wasser gleich wieder verschwinden die Art aussterben würde. Es schlüpft immer nur ein Teil und der andere wartet sozusagen ob die guten Bedingungen auch so bleiben.

So nun aber zurück zum Thema: Ich denke wer nun mal drüber nach denkt wird eine menge weiterer Beispiele finden wo Tiere sich vermehren, oder sich paaren weil eben gerade eine schlechte Zeit für sie endet und eine bessere beginnt, oder aber eine schlechte Zeit bevor steht und es rein zur Arterhaltung zur Paarung kommt. Bei den Tieren wo das so ist gibt es aber immer Auslöser woran das Tier erkennt das es nun an der Zeit ist sich zu reproduzieren, sei es nun das der Schnee schmilzt, oder ein bestimmtes Futter nun zu Verfügung steht, Wasserwerte sich ändern oder es einfach wärmer oder kälter wird.

Nun stellt ein Tierhalter fest das wenn er seinem Tier etwas bestimmtes gibt oder Füttert es zur Vermehrung kommt und schließt daraus das es eben aus diesem Grund dem Tier nun besonders gut gehen muss. Ich denke nun ist wirklich JEDEM der Fehler klar. Je nach dem um was für ein Tier sich handelt geht es ihm eben gerade jetzt nicht so gut WEIL ES SICH VERMEHRT!

Natürlich kann man das nicht bei jedem Tier so sagen und gibt auch Tiere die sich wirklich vermehren wenn es ihnen gut geht aber es ist eben nicht immer der Fall und das sollte man bedenken!

So und nun noch was lustiges zum Schluss: Die Story von dem Stromausfall in New York und der Anstieg der Geburtenrate 9 Monate später, kennt eigentlich jeder und ist auch NICHT war ABER... Wenn wir das doch mal auf solche aussagen im Internet beziehen heißt das doch das ein Menschenzüchter den Menschen immer mal wieder den Strom abdreht damit sie sich vermehren. Er kann auch seinen Kollegen erklären das das der Schlüssel (Auslöser) zur erfolgreichen Zucht ist. Ja das wäre es auch und viele im Internet würden mir nun auch recht geben schließlich kommt der Mensch nun durch den Fehlenden Strom endlich mal zur ruhe. Er hetzt nicht seiner Arbeit hinterher, er schaut nicht in die Glotze, er Telefoniert nicht, er hört kein Radio, die Klimaanlage funktioniert nicht womit die Kleidung dünner wird ;), er hat endlich mal Zeit sich um seinen Partner zu kümmern ;). Das sind doch schon mal 4 einleuchtende Gründe mal öfters den Strom ab zu drehen. Ich denke da geben mir auch nun viele Recht oder..... Nun eigentlich wäre es doch dann am sinnvollsten den Strom ganz ab zu drehen da sich dann die Zuchtrate noch mehr erhöhen müsste..... Die Folgen wären erfrorene Menschen, Chaos u.s.w.

Also einen Auslöser zur Vermehrung einer Art zu finden ist O.K. und notwendig wenn man züchten möchte diesen dauerhaft einzusetzen kann schlimme folgen haben wie man an dem Beispiel schön erkennen kann. Zu sagen meinem Tier geht es gut weil es sich vermehrt ist aber vollkommen daneben.

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